Im Oktober 2006 hatte ich die Gelegenheit im Rahmen einer China-Reise mit der Gesellschaft für Deutsch Chinesische Freundschaft GDCF Düsseldorf am Peking Marathon teilnehmen. Diese Gelegenheit lässt man sich als beigeisterter Marathoni natürlich nicht entgehen. Und es war - was soll ich sagen - na nennen wir es mal ein denkwürdiges Ereignis.
Die China-Reise selbst war ein absolut klasse. (Zum Bericht hier lang). Der Marathon jedoch...
Tausende von abkommandierte "Läufern" mit roten Fahnen. "Läufer", die wenige Kilometer nach dem Start plötzlich verschwunden waren. So kommt man auch auf eine große Teilnehmerzahl. Die Luft in Peking war so voller Abgase, dass man Sorge um seine Gesundheit haben musste. Jedenfalls war es besser nicht so schnell zu laufen, dass man kräftig Atmen musste. An der Strecke alle 50 Meter ein Uniformierter. Wovor hatten die Angst? Selbst völlig unpolitische Transparente an der Strecke wurden unterbunden. Der Verkehr entlang der Strecke war nur in eine Fahrtrichtung gesperrt. In der Gegenrichtung Dauerstau mit Dauerabgasen. Die Strecke so abgesperrt, dass Zuschauer es schwer hatten ran zu kommen. Der Zielbereich fast völlig Menschenleer. Keine Zuschauer, die einem auf den letzten Kilometern in's Ziel helfen. Pünktlich nach 5 Stunden wurde das Ziel abgebaut. Mir tun heute noch die vielen Läufer leid, die wenige Minuten danach ankamen.
Nun gut. Ich war erst eine Woche zuvor in Köln Marathon gelaufen und konnte mit meine Leistung in Peking sehr zufrieden sein (Platz 1672 in 4:11:13). Es war spannend, hochinteressant, lehrreich, bemerkenswert und in meiner Läuferkarriere etwas absolut herrausragendes. Aber ein mal Peking Marathon war denn auch genug.